4. Die neue KBV-Spitze im ÄND Interview.
Dr. Sybille Steiner vor Ihrer Vorstandstätigkeit leitende Dezernentin der Task Force Pandemie.
Wie kurz oder lang ist der Draht der KBV ins BMG?
Auf Grund der bisherigen Tätigkeit gab es den täglichen Kontakt mit dem BMG. Jetzt sind wir natürlich aus dem Krisenmodus raus, aber der Austausch mit dem BMG findet weiterhin regelmäßig statt. Nehmen Sie zum Beispiel den VV-Beschluss zur Flexibilisierung der ärztlichen und psychotherapeutischen Leistungserbringung, also letztlich mobiles Arbeiten zu ermöglichen und telemedizinische Angebote weiter auszubauen: Da sind wir in enger Abstimmung mit dem BMG.
Fehlt Ihnen in der Digitalisierungsstrategie etwas Wesentliches?
Wir haben vermisst, dass man für die Dinge, die schon entwickelt wurden - etwa eImpfpass, eMedikationsplan oder eAU – durch die ePA einen voll digitalen Prozess etabliert. Stattdessen stürzt man sich auf neue Dinge, wie die Medikationsliste. Die Digitalisierungsstrategie nennt aber bisher nur Überschriften. Sie scheint sehr stark auf den Umgang mit Forschungsdaten abzuzielen. Doch um das im Detail bewerten zu können, warten wir jetzt auf die Digitalisierungsgesetze.
Wann müssen diese Gesetze denn spätestens verabschiedet sein, damit der Zeitplan der ePA-Einführung Mitte 2024 zu halten ist?
Der Fehler liegt darin, dass man schon wieder vor allem über Fristen und Quoten spricht, statt über die Inhalte und den Mehrwert für Praxen, Patientinnen und Patienten. Dabei geht es auch um gut funktionierende Systeme, und darum, dass sie gut erprobt sind. Wenn die Systeme dysfunktional sind, führt das zu Frust und Ärger in den Praxen.
[…] Quelle ÄND, zuletzt abgerufen 9.6.23, 17.00 Auszüge, Vgl.: https://www.aend.de/article/223676 |