Es ist erkennbar, dass sowohl die BÄK wie auch die PKV bemüht sind, in dieser neuen GOÄ (auch) dem Problem strukturell Rechnung zu tragen, dass die hausärztliche Tätigkeit dort bisher praktisch nicht abgebildet war. Das ist ein Vorteil, der sicherlich auch eine Erklärung für die „Zurückhaltung“ des hausärztlichen Berufsverbandes ist.
Die Defizite, die aktuell von einer Vielzahl der Kritiker bemängelt werden, beziehen sich auf den technischen Teil dieser neuen Gebührenliste, bei dem angesichts der auch hier zu beachtenden gesetzlichen Vorgaben ein wesentlich engerer Spielraum herrscht. Das war aber im Vorfeld von Anfang an absehbar.
So gesehen birgt die GOÄ-Reform auch berufspolitischen „Sprengstoff“. Wenn die Hausärzte hier bevorzugt und die meisten Fachärzte benachteiligt werden, kann aus den „Angriffen“ auf die BÄK leicht auch eine haus- / fachärztliche Dissonanz entstehen. Dem Gesamtprojekt könnte das den „Todesstoß“ versetzen. |